2 Bände. Schnepfenthal, Verlage der Buchhandlung der Erziehungsanstalt, 1799-1803. Kl.-8°. (4), 218 S., (1) Bl.; (4), 272, (4) S. Mit 1 gest. Titelvign. und 2 gest. Frontisp. Halblederbände der Zeit.
Zweite gekürzte Ausgabe? Christian Gotthilf Salzmann (1744-1811) publizierte 1784-1793 ein sechsbändiges Werk "Reisen der Salzmannischen Zöglingen". Nach Aufenthalten in Rohrborn und Erfurt als Pfarrer tätig gründete er anfangs 80er-Jahre des 18. Jh. die "Erziehungsantstalt Schenpfenthal", wobei er vorher schon reichlich pädagogoische Erfahrungen sammeln konnte und mehrere Werke zu diesem Thema publizierte. "1783 legte Salzmann Hzg. Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg den Entwurf einer Erziehungsanstalt vor und erhielt für sein Vorhaben längerfristige Förderung. In seiner pädagogischen „Pflanzstätte“ am naturnahen Standort Schnepfenthal bildete er Menschen heran, die zur Entwicklung und Humanisierung gesellschaftlichen Lebens beitragen sollten. Einige seiner Mitarbeiter leisteten methodisch-didaktische Pionierarbeit, z. B. Bernhard Heinrich Blasche (1766–1832) für den Werkunterricht und Johann Christoph Friedrich GutsMuths (1759–1839) für den Sport- und den Geographieunterricht, der in Schnepfenthal u. a. Karl Ritter (1779–1859) unterrichtete. Mit ihren Lehrbüchern inspirierten sie die schulische Arbeit weit über den dt. Sprachraum hinaus. Der Kupferstecher Johann Carl Ausfeld (1782–1851) und der Maler und Porträtist Carl Buddeus (1775–1864) brachten die bildnerische Erziehung auf hohes Niveau. Der Unterricht war curricular breit angelegt und wurde durch gärtnerische und handwerklich-technische Aktivitäten sowie durch Ämter für wirtschaftliche Aufgaben in Schule und Haus ergänzt, die lebenspraktische Kompetenzen vermitteln sollten" (NDB). - Papier etwas gebräunt und stockfleckig. Einbände berieben und bestossen.