Dossel, Verlag Janos Stekovics, 2013 296 Seiten, 280 farbige Abbildungen, gebunden, Schutzumschlag, 25 x 32,5 cm. Neu! ISBN 9783899233018.
Die Meckelschen Sammlungen geniessen als Anatomische Lehr- und Forschungssammlungen der Universitat, aber auch als sehenswerte wissenschaftliche Institution uberragende Bedeutung weit uber die Stadt Halle (Saale) hinaus. Im 18. Jahrhundert hatte sich in Europa der Charakter vergleichbarer Einrichtungen zu wandeln begonnen. Sie waren nicht langer barocke Kuriositatenkabinette, sondern wurden zu exponierten Orten des Erkenntnisgewinns. Mit neuen technischen Verfahren leisteten Anatomen und Praparatoren Ausserordentliches. Sie schufen sehr wertvolle Praparate zur systematischen Analyse des menschlichen und tierischen Korpers. Es entstanden faszinierende filigrane Kunstwerke. Handwerkliche Konnerschaft, fantasievolles Unternehmertum und visionarer Forscherdrang trafen in der Arztefamilie Meckel aufeinander. Johann Friedrich Meckel d. A. (1724?1774), Philipp Friedrich Theodor Meckel (1755?1803) und Johann Friedrich Meckel d. J. (1781?1833) haben bis 1830 ein gewaltiges privates Arsenal mit mindestens 12 000 Stucken zusammengetragen. Trocken-, Feucht-, Injektions- und Korrosionspraparate ergeben ein nicht nur seines Umfangs wegen einmaliges Kompendium zur menschlichen Anatomie wie auch zu humanen und tierischen Fehlbildungen. Nachfolger pflegten und erganzten die Schatzkammern. Sie bewahrten sie in wesentlichen Teilen trotz mancher Turbulenzen bis in unsere Zeit. ?Das vorzuglichste Cabinett in unserer Stadt? nannte eine zeitgenossische Chronik die Meckelschen Sammlungen. Sie bilden noch heute eine anregende, verbluffende und reichhaltige Institution von europaischem Rang und sind viel mehr als nur ein Ort fur Experten.