(o.O. u. Datum).
Durch einen Justizobersekretär beglaubigte, leider mit einem unleserlichen Stempel autorisierte Abschrift der Aufzeichnungen aus dem Gefängnis 1942-1943. - Der Mediziner und Psychoanalytiker Rittmeister, aus einer Grossbürgerlichen Hamburger Familie stammend, studierte in Marburg, Göttingen, München u.a. Medizin. Als Assistenzarzt im Burghölzli kam er in Kontakt zu C.G. Jung und marxistischen Kreisen. Er engagierte sich für die deutschen Emigranten. 1937 kam er auf Vermittlung von Alfred Storch, selbst einem Emigranten, für eine Volotariatsstelle an die Psychiatrische Klinik von Münsingen bei Bern. Ab 1938 arbeitete er in Berlin an verschiedenen Krankenhäusern. Rittmeister bezeichnete sich selbst als Linkspazifist. Ende 1941 lernte Rittmeister Harro Schulze-Boysen kennen, mit dessen Ansichten er in allen wesentlichen Punkten übereinstimmte. Rittmeister und Schulze-Boysen entwarfen die programmatische Schrift „Die Sorge um Deutschlands Zukunft geht durch das Volk“, in der die politische und militärische Lage analysiert wurde und die später einige hundert Mal vervielfältigt an hauptsächlich akademische Kreise verschickt wurde. - 1949 erschien in der "Zeitschrifrt für Psychoanalyse, im 1. Heft des 1. Jahrganges ein Auszug. Erst 1992 wurden die Aufzeichnungen Rittmeisters erstmals vollständig im kleinen Verlag Jakob van Hoddis, von Christine Teller herausgegeben. Eva Rittmeister-Hildebrand liess nach dem Krieg offenbar einige Abschriften für eine geplante Veröffentlichung herstellen. Unsere Kopie stammt aus dem Besitz von Alfred Storch mit dem Rittmeister seit 1938 freundschaftlich verbunden war. - Die Blätter mit stärkeren Randläsuren und Einrissen. - Beilagen: Zeitschrift für Psychoanalyse. I. Band 1. Heft. Berlin 1949. - Bräutigam, Walter: John Rittmeister - Leben und Sterben. Ebenhausen 1947. Mit Widmung von Eva Rittmeister an Edith Storch. - J.R.: "Hier brennt doch die Welt. Aufzeichnungen aus dem Gefängnis. Gütersloh 1992.