New York, 25. August 1965. 23,7x16,3 cm.
Nam June Paik bearbeitete den "Schwan" aus dem "Carneval des animaux" zum Happening mit Charlotte Moorman. Als Variationen sind dabei die Verschiebung der Rollen der Beteiligten zu verstehen. Mitten im Spiel der Komposition legt die Musikerin ihr Instrument zur Seite und steigt in ein mit Wasser gefülltes Ölfass, spielt das Stück, nach einer kurzen Unterbrechung, im durchnässten Abendkleid, nach der Europatournee in durchsichtiges Plastik gehüllt, zu Ende. Das dabei entstehende platschende Geräusch steht im Gegensatz zu den gleitenden Tönen der Komposition. "Variations on a Theme by Saint-Saëns has become emblematic of Paik and Moorman's performative collaborations, perhaps because she brilliantly deployed two of his action-music strategies: surprise and disappointment". (John Rothfuss, Topless Cellist, S. 116). Das Stück wurde im Februar 1965 in Philadelphia uraufgeführt. Mit über 50 Aufführungen wurde es das meist gespielte Stück der Künstlerin. Die vorliegende Aufnahme wurde anlässlich des 2. Festival of the Avant Garde gemacht.
New York, 4. Oktober 1965. 17,5 x 23 cm.
Eine der schönsten Arbeiten von Moorman und Paik, die kurzentschlossen die 1955 entstandene Komposition von John Cage zu einem Happening erweiterten. Paik baute sich in Moormans Interpretation als "Human Cello" ein. Die Cellistin legte ihr Instrument zur Seite und Paik, der sich während der Musik auf der Bühne auszog, kniete sich zwischen die Knie der Musikerin und spannte, mit beiden Händen auf dem Rücken eine Cellosaite die von Moorman als lebendiges Instrument bespielt wurde. Paik verstand die Aktion als Hommage und Spiegelung von Man Rays berühmter Fotoarbeit "Le violon d'Ingres". Cage sprach sich klar gegen die Interpretation von Moorman/Paik aus, die den musikalischen Wert der Komposition zerstöre.
(Ca. 1966). 29,5x21 cm. 3 S.
Wahrscheinlich anlässlich der Tournee durch Deutschland im Herbst 1966 entstandener Text mit Erklärungen zur Biographie und dem Werk von Paik und Moorman. - Mit kleinem Einriss (ca. 2,5 cm) am oberen Rand.