Germany, Deutscher Kunstverlag, 2008 Softcover; Klappenbroschur, 245 x 295mm., 164 Seiten mit 173 farbigen Abbildungen. ISBN 9783422068537.
Das 19. Jahrhundert ist von gravierenden Umbruchen gepragt. In der bildenden Kunst betraf eine der folgenreichsten Veranderungen den Status des Kunstlers, sein Selbstverstandnis, seine soziale Einbindung. Jeder Kunstler traumte vom Ruhm und davon, ? im Tempel der Kunst? - in Museen und Ausstellungen - optimal plaziert zu sein. Aber die Lebenswirklichkeiten waren kompliziert. Daher formulierten die Kunstler ihre sehr verschieden aufgefassten Rollen in eigenen Schopfungen wie Selbstportrats, Freundschaftsbildern, Atelieransichten oder auch in Bildern, die sich mythischer Themen bedienen (Prometheus, Apoll). Der Kunstler kann sich als Einsamer wie Caspar David Friedrich, als Verkannter wie Anselm Feuerbach oder als Kunstlerfurst wie Franz von Stuck begreifen. Er bedient sich verschiedener Sichtweisen zwischen Pathos und Selbstironie und kann kunsthistorische Vorbilder von Giotto uber Raffael bis Durer heraufbeschworen. Das Zerfallen alter Auftraggeberstrukturen bewirkte, dass den Kunstlerbunden grosse Bedeutung zukam, seien es die Nazarener, der ? Blaue Reiter? oder die ? Brucke? . Neue.