3 Bände. Berlin, Gedruckt und verlegt bei G. Reimer. 1828. 8°. 1 Bl., CXXXIX, 1 S., 336 S.; 2 Bl., 340 S.; 2 Bl., 364 S. Pappbände der Zeit mit ockerfarbenen Bezugspapieren und etwas späteren roten handschriftlichen Rückentiteln. Buchblock im Schnitt grün eingefärbt.
Goedeke IV/I, 793, 147. - Schulte-Strathaus 194, 21. - Erste Ausgabe der ersten Werkausgabe. Mit der umfangreichen Einleitung von Ludwig Tieck. 36 Jahre nach dem frühen Tode von Lenz erschienen, der zu diesem Zeitpunkte praktisch vergessen war. Lenz (1751 - 1792) stand u.a. auch im Briefwechsel mit Johann Kaspar Lavater, der ihn in seinen philosophisch-religiösen Schriften stilistisch, zusammen mit Herder zum Vorbild nahm. Als seine Freundschaft mit Goethe 1776 in Weimar ein abruptes Ende findet, zerschlagen sich seine beruflichen Hoffnungen, und er beginnt ein rastloses Wanderleben, das ihn mehrfach in die Schweiz führt. Lavater beherbergt ihn an der Spiegelgasse 11 und nimmt ihn zu einer Tagung der Helvetischen Gesellschaft in Schinznach mit. In seiner Zürcher Zeit schreibt Lenz seine letzten Dichtungen. Während eines Aufenthalts in Winterthur beim Genieapostel Christoph Kaufmann (1753–1795), der den Begriff „Sturm und Drang“ prägte, bricht bei Lenz eine psychische Krankheit aus. Kaufmann schickt Lenz ins Elsass zu Pfarrer Oberlin, dessen Aufzeichnungen später Georg Büchner für seine Prosaschrift Lenz verwenden wird. 1781 zieht Lenz nach Moskau wo er sich als Hauslehrer durchschlägt. Am 1792 wird Lenz tot in einer Strasse Moskaus aufgefunden. - Mit handschriftlichem Besitzvermerk der deutschen Schriftstellerin "Caroline Bernstein" (1797 - 1838) auf den Vorsätzen. Sehr sauberes Exemplar. Einbände mässig bestossen.