1856-1869, quer in-8vo (16.5x9 cm), 45 Einzelbl. + 2 gefalt. Briefe, die Blätter handgeschrieben in dt. Kurrentschrift, teils farbig bedruckt, teils handgemalt in verschiedenen Techniken, u.a. mit aufgeklebter Goldfolie und Stoffteilen, ein Textbl. mit Wasserspuren, ansonsten guter Zustand, Schatulle in Form eines Albums, in roten Samt eingeschlagen, mit Goldverzierungen (aus Gelb-Kupfer) und dem Wort “ALBUM“ auf dem Deckel (“L“ fehlt), gold. Seitenränder täuschen Goldschnitt vor, Ecken leicht berieben, ansonsten schönes Exemplar.
Liber amicorum einer jungen österreichischen Adligen. Die meisten Widmungen stammen aus dem Frühjahr 1861 und sind Abschiedswünsche, denn Helenes Vater, der Freiherr Carl Haus von Hausen (1823-1889), bis anhin Bezirksamtsleiter in Feldsberg in Südmähren, ist gerade zum Landesverweser des Fürstentums Liechtenstein ernannt worden und so zieht die Familie um. Neben Widmungen von Freunden verschiedener Familien wie Mainhall, Thomas und Kreuzig, finden sich auch Einträge von Familienmitgliedern wie ihrem Onkel mütterlicherseits, Emil Beinhauer. Die Widmungen sind meist fromme kleine Gedichte, begleitet von feinen Zeichnungen oder von gedruckten oder aufgeklebten Zierelementen, auch gedruckte Andachtsbilder u.a. eines in Erinnerung an ein Konzert im Prager Hradschin von 1856. Ebenfalls enthalten sind 2 Briefe einer Freundin von 1869. Bekannt ist Helene Haus von Hausen auch als die spätere Ehefrau des Architekten Ignaz Banko, welcher 1871 den Bau der Kathedrale St. Florin in Vaduz leitete und dann auch mehrere Jahre als fürstlicher Architekt amtete.
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