Biel, In der Heilmannischen Buchhandlung 1775. 8°. 240 S. und einem gestochenen Frontispiz mit dem Grabmal Gellerts von Holzhalb. Kalbslederband der Zeit mit rotem goldgeprägtem Rückenschild und reicher floraler Rückenvergoldung.
Vgl. Goedeke IV/I, 75. b. und 69.10. - Bieler Nachdruckausgabe, ein Jahr nach der Originalausgabe bei Weidmann in Leipzig. Gedruckt und verlegt durch Niklaus Heilmann,(1739 - 1816) Sohn des aus Marburg stammenden, 1734 in Biel eingewanderten Johann Christoph Heilmann (1702 - 1773), der seit 1734 in Biel als Drucker und Verleger tätig war. Niklaus Heilmann versuchte, wenig erfolgreich, das schleppende Geschäft mit religiösen Traktaten und dem Privileg zum Druck der protestantischen französischen Bibel für Biel, den Südjura und Yverdon, mit der Produktion von Nachdrucken literarischer Erfolgsautoren zu verbessern. Dabei kam er natürlich der Typographischen Gesellschaft von Bern und dem Berner Verlag Walthard in die Quere. Die Berner Verleger erwirkten eine Importsperre für die Produkte aus Biel. 1788 war Heilmann nicht mehr in der Lage das Geschäft weiter alleine zu führen. Er assoziierte sich mit dem Basler Verleger Thurneysen der wiederum schon nach 3 Jahren die Druckerei weiterverkaufte. Von Gellert druckte er 1771 die "Moralischen Vorlesungen" nach, so wie im gleichen Jahr eine Briefauswahl. Die vorliegende Biographie mit einem Anhang mit Gedichte auf Gellerts Tod von Cramer, Christian Felix Weise, Michael Denis und Carl Mastalie. Berühmt wurde Heilmann durch seine, im gleichen Jahr erschienene erste Sammelausgabe von Goethes Schriften. - Vorsatz und Titel mit alten Besitzvermerken. Vorsätze mit hübschen Marmorpapiervorsätzen. Der dekorative Einband mit 3 kleinen Wurmspuren auf dem Hinterdeckel.