Zürich, Ben Joh. Caspar Füessli, 1781, kl. in-8°, 116 S. (inkl. Titelblatt mit gest. Portrait v. Borromeus), Original-Halblederband mit gesprenkelter Pappe, Rücken mit einzelnen Wurmspuren, Rotschnitt.
Carlo , lat. Borromäus (1538-1584), wurde 1560 von seinem Oheim Pius IV. zum Kardinal, Erzbischof von Mailand und Staatssekretär ernannt und betrieb 1562/63 die Wiedereröffnung des Tridentiner Konzils. Borromeo war aber schon in seiner röm. Zeit weniger in die Politik, die sein Oheim selbständig führte, als durch seine religiöse Persönlichkeit wirksam. Er verkörperte das neue Bischofideal der kath. Reformbewegung, die die Konzilsbeschlüsse durchführen wollte, und wirkte durch seine Reformdekrete bis nach Frankreich und Deutschland. Seinem Kampf gegen den Protestantismus diente auch der von ihm gegründete Borromäische Bund. Selbst strenger Asket, stiess er bei seinen Visionen auf Widerstand (Mordanschlag 1569) und geriet in heftige Konflikte mit den span. Vizekönigen von Mailand, gewann aber das Volk durch seinen Mut bei der Pestepidemie1576. Brockhaus II/256; HBLS II/315-6, Nr. 2 (Borromeo) und VI/564, B4 (Stolz). Image disp.
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