Tübingen, in der Cotta'schen Buchhandlung. (Jena, gedruckt bei Frommann und Wesselhöft). 1802. 12°. VI, 293 S., 1 S. Druckvermerk. Originalbroschur mit bedrucktem Rückenschild.
Reference : 51070BB
Goedeke VI, 11,16 und 38,59. - Köhring 81. - Lanckoronska-Rümann 34f. - Erste Ausgabe des programmatischen Almanachs der Romantik. Von August Wilhelm Schlegel zusammengestellte Anthologie. Tieck trat zwar als Herausgeber auf, musste aber von Schlegel mehrfach dazu aufgefordert werden, endlich seine eigenen Gedichte und die von Novalis aus dem Heinrich von Ofterdingen einzusenden. Nach dem Schiller 1800 seinen letzten Musenalmanach veröffentlicht hatte, in dem auch die beiden Brüder Schlegel Gedichte publizierten, ergab sich die Möglichkeit für die Romantiker, der klassischen Konzeption von Schillers Almanach mit einer neuen, jugendlicheren Dichtung entgegen zu treten. Entsprechend bitter war die Reaktion Schillers, der fand "die Manier dieser Herren und ihre ganze daraus hervorschimmernde Individualität ist mehr so ganz und gar zuwider, dass ich gar nicht dabei verweilen kann". Neben den Gebrüdern Schlegel, Tieck, dem unter dem Pseudonym "Bonaventura" schreibenden Schelling waren auch weniger wichtige Autoren wie die Schwester und der Schwager von Tieck und der Bruder von Novalis, Karl von Hardenberg u.a. beteiligt. Der bewusst schmucklos gehaltene Almanach war kein Erfolg. 1805 waren von den 2000 gedruckten Exemplaren fast 1300 unverkauft. - Das Inhaltsverzeichnis doppelt eingebunden. - Die letzten 3 Blatt mit geknickten Ecken. - Vollkommen unbeschnittenes, breitrandiges und fleckenloses Exemplar.
Daniel Thierstein, Livres anciens
Daniel Thierstein
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Tübingen, in der Cotta'schen Buchhandlung. (Jena, gedruckt bei Frommann und Wesselhöft). 1802. 12°. VI, 293 S., 1 S. Druckvermerk. Halblederband der Zeit mit rotem goldgeprägtem Rückenschild und wenig Rückenvergoldung.
Goedeke VI, 11,16 und 38,59. - Köhring 81. - Lanckoronska-Rümann 34f. - Erste Ausgabe des programmatischen Almanachs der Romantik. Von August Wilhelm Schlegel zusammengestellte Anthologie. Tieck trat zwar als Herausgeber auf, musste aber von Schlegel mehrfach dazu aufgefordert werden, endlich seine eigenen Gedichte und die von Novalis aus dem Heinrich von Ofterdingen einzusenden. Nach dem Schiller 1800 seinen letzten Musenalmanach veröffentlicht hatte, in dem auch die beiden Brüder Schlegel Gedichte publizierten, ergab sich die Möglichkeit für die Romantiker, der klassischen Konzeption von Schillers Almanach mit einer neuen, jugendlicheren Dichtung entgegen zu treten. Entsprechend bitter war die Reaktion Schillers, der fand "die Manier dieser Herren und ihre ganze daraus hervorschimmernde Individualität ist mehr so ganz und gar zuwider, dass ich gar nicht dabei verweilen kann". Neben den Gebrüder Schlegel, Tieck, dem unter dem Pseudonym "Bonaventura" schreibenden Schelling waren auch weniger wichtige Autoren wie die Schwester und der Schwager von Tieck und der Bruder von Novalis, Karl von Hardenberg u.a. beteiligt. Der bewusst schmucklos gehaltene Almanach war kein Erfolg. 1805 waren von den 2000 gedruckten Exemplaren fast 1300 unverkauft. - Die Gedichte "Todten-Opfer" von A.W. Schlegel sind hier handschriftlich mit dem Zusatz "für Auguste Böhmer" versehen. - Einband berieben. Rückenkante angebrochen. Durchgehend, am Anfang und am Schluss stärker, gebräunt und fleckig.