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‎Emmental. - 2 handschriftliche Rechnungs- und Notizbüchlein eines Viehhändlers aus dem Emmental,‎

‎ 1785-1822 / 1818-1840, in-8vo, 65 Bl. + 25 w. Bl.; 43 Bl., beide in grosszügiger deutscher Kurrentschrift, das ältere Büchlein mit Tinte geschrieben und etwas grösser, das jüngere mit Tinte und Bleistift, guter Zustand, Orig. Ganzledereinbd. über Holzdeckeln mit einfacher Blindprägung u. Messingschliesse; Orig. Halbledereinbd. mit Ecken u. Messingschliesse, beide abgegriffen und mit einigen Wurmspuren, feste Bände in gutem Zustand.‎

Reference : 92215aaf


‎Diese Originalbüchlein stellten die Buchhaltung ihres anonymen Besitzers dar. In dieser reichen historischen Quelle wurden Einnahmen und Ausgaben mit Datum, Name und Ort genau festgehalten. Im ersten Büchlein (1785-1822) verkauft und kauft, bzw verleiht er vor allem Kühe und Pferde, sowie ,Füli’ und Stiere. Daneben gibt oder streckt er Geldsummen vor, bzw. kassiert Zahlungen ein, war also wohl auch Kreditgeber (jüdischer Viehhändler und Geldverleiher?). Seltener finden sich hier auch Einträge zu andern Ausgaben wie z.B. dem Verkauf eines Käseleibes oder wenn er eine Kuhhaut zum Gerben bringt. War ein Geschäft abgeschlossen, wurde dies beim Eintrag vermerkt (“Es ist zalt“). Bei Geldgeschäften weist er jeweils darauf hin , dass er eine „Geschrift“ als Beleg erhalten hat. Im jüngeren Büchlein für die erste H. des 19. Jh. (vielleicht vom Sohn weitergeführt) geht es vornehmlich um Einnahmen wie Hauszinsen und die Zahlung von Lohnkosten für Knechte und Angestellte. Die Orte und Namen weisen ins Emmental (Blabach, Signau, Sumiswald, Eggiwil, Schüpbach etc.) aber er war auch auch im Berner Oberland (Erlenbach im Simmental, Adelboden) aktiv. Die Einträge zeugen vom einfachen Bildungsstand des Schreibers, der eine, selbst für das 18. Jh., eigenwillige Rechtschreibung und eine stark mundartlich geprägte Sprache benutzt. Kostproben: „d(en) 10t Abrell 1786 hab ich dem Dafit Ängel Ein Kälbli vehr kauftt führ 30 Kr. (Kronen) und hats auf obegem dato an dei hant genomen“ / „den 28t Brachet 1820 hab ich däm knächt Petter Wärmuth Gält gäben mit 1 Kr. 15 bz (Batz)...“. ‎

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