um 1780-1787, in-8vo, 2 w. Bl. + 1 S. (lat. Sprichw.) + (1) + 208 S. + 155 w. S. + 8 Bl. (Inhaltsverz./ Register) + 5 w. Bl., durchgehend paginierte Seiten mit hs. Begrenzungslinien, Handschrift in schwarzer u. brauner Tinte (15 - 17 Linien/S.), guter Zustand, Exlibris auf Vorsatz “Johannes Cantius. Rack.” Stempel auf Vorsatz u. erstem Bl.: 6 strahliger Stern (Davidstern) umschliesst Biene u. Sterne, Ledereinband mit blindgepr. Fileten auf Deckeln, Rücken auf 4 Bünde, rot gesprenkelter Schnitt, festes Exemplar.
Reference : 83808aaf
“Contra vim mortis, non est medicamen in hortis”Einmaliges Zeugnis der vormodernen Medizin und Chemie. Die anonyme Handschrift beginnt anstelle eines Titels mit dem folgenden lateinischen Sprichwort: “Contra vim mortis, non est medicamen in hortis” (Gegen die Macht des Todes ist kein Kraut gewachsen ). Der Autor war Apotheker oder Arzt, möglicherweise handelt es sich um den auf dem Vorsatz genannten Johann Cantius (möglicherweise aus Polen stammend). Einige Rezepte sind signiert D.B. Schind’ oder ‘D.J. Pauli’. Zumindest 2 verschiedene Hände sind nachweisbar. Rund 200 Rezepte wurden mit Titelbezeichnung, Inhaltsstoffen und Mengenangaben, sowie einer Anleitung zur Herstellung und zur Verabreichung an die Patienten aufgeführt. Meist 1 Rezept pro Seite. Die Rezepte und die Zutaten meist in lateinischer Kürzung mit griech. Symbolen für die Elemente, die Anweisungen lateinisch oder deutsch. Pillen, Tinkturen und Flüssigkeiten gegen alle möglichen Beschwerden von Verstopfung bis Wassersucht finden sich hier. Sogar das franz. Rezept ‘Eau des Carmes’ ist erwähnt. Dazwischen einige Rezepte für den Haushalt, zur Herstellung von Leimen oder Metallfirnissen (Vernix Metalor.). Fast alle Rezepte tragen den beruhigenden Vermerk “probatum est”. Auch wurde am Schluss ein Register, alphabetisch nach Rezeptnamen eingetragen. Der Autor schliesst mit dem Spruch:”Mein Freind! (sic) verachte nicht, was du noch nicht probirt, denn einem weisen Mann der gleichen nicht gebührt.” Image disp.
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