‎CANISIUS, Petrus (1521-1597):‎
‎Notae in evangelicas lectiones, quae per totum annum festis sanctorum diebus in ecclesia catholica recitantur.‎

‎Freiburg (Schweiz), Ex officina Typographica Abrahami Gemperlini (Abraham Gemperlin), 1593, in-4to, 12 Bl. (Titel mit Holzschnittdruckermarke, kaiserliches Privileg, Dedicatio, Festtagsordnung) + 848 S. + 4 Bl. (Sachindex), mit zahlreichen Holzschnittzierleisten im Text, fast durrchgehend schwacher Wasserfleck im Fusssteg, teils stockfleckig und etwas gebräunt, wenige Marginalien von alter Hand, hs. Besitzervermerke auf vord. Innendeckel u. Vorsatz, Stempel u. Nummer auf dem Titel, Papieretiquett auf Titelbl. verso, Schweinslederband d. Z. über Holzdeckeln mit reicher Rollen- und Plattenstempelprägung und 2 intakten Messing-Lederschliessen, Einband berieben, vorderes Scharnier etwas über die Hälfte angeplatzt, Spuren von Wurmfrass an Vordervorsatz u. Titel, kleine Fehlstelle an unterer Vorderecke, schönes festes Exemplar.‎

Reference : 83398aaf

‎Erstausgabe des 2. Teils der ,Notae’, einer Sammlung von Kommentaren zu den liturgischen Festtagstexten aus den Evangelien, welche später mehrfach neu aufgelegt und bis ins 19. Jh. im deutschen Sprachraum geschätzt wurden. Der erste Teil der Reihe erschien 2 Jahre zuvor, 1591. Petrus Canisius stammt ursprünglich aus Nimwegen (Holland) und war einer der ersten Mitglieder des Jesuitenordens. Er wird deswegen oft als erster „deutscher Jesuit“ bezeichnet (Nimwegen gehörte damals zum Reich). Massgeblich an der Gegenreformation in Deutschland beteiligt, wirkte er vor allem im süddeutschen Raum (u.a. Rektor der Universität Ingolstadt u. Administrator der Diözese Wien). 1580 brachte er die Jesuiten nach Freiburg in der Schweiz, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte und nach seinem Tode begraben wurde. 1864 wurde er selig gesprochen und 1925 folgte die Heiligsprechung und Ernennung zum Kirchenlehrer. Abraham Gemperlin war der erste Drucker, der sich in Freiburg niederliess. Er begann 1585 mit dem Buchdruck in der ersten katholischen Offizin der Schweiz und sein Werk steht in engem Zusammenhang mit dem Wirken von Canisius und der Gründung des Jesuitenkollegs in diesem neuen Zentrum der Gegenreformation. Die ,Notae’ waren dabei das umfangreichste Werk und das einzige mit kaiserlichem Privileg, welches Gemperlin verfertigte.Première édition de la deuxième partie des ,Notae’, une collection de commentaires des ecritures servant à la prédication et à la méditation des évangiles durant l’année liturgique (A. Bosson). La première partie de cette oeuvre fut publiée en 1591 par le même imprimeur à Fribourg. En 1580 Saint Pierre Canisius s’établi à Fribourg et avec lui le collège des Jesuites et la contre-réforme. Ils seront bientôt suivis par le premier imprimeur de Fribourg. Abraham Gemperlin ouvre la première officine catholique de Suisse en 1585 et sa production se compose essentiellement d’oeuvres de polémique contre les protestants et d’ouvrages de prière et de dévotion. Les ,Notae’ sont „le plus volumineux ouvrage de Gemperlin, et le seul au bénéfice d’un privilège impérial“. (A. Bosson). Bibliogr. impr. frib. 44; De Backer/Sommervogel I& suppl. 2, 1051; Horodisch 32; Schnürer Kat. Nr. 45; Bosson, L’Atelier typogr. de Fribourg (2009) N° 34. Image disp.‎