Zürich, 1712/13, 116x153 cm (ganze Karte), Kupferstichkarte der Schweiz aus 4 Teilen auf Leinwand aufgezogen, Massstab ca. 1:230’000, weiterer Titel am oberen Rand: "Helvetiae pagi seu cantones. XIII Ohrt der Eidgenossschaft...", Kartenzeichnung reicht nur bis zur Landesgrenze, Titelkartusche und Kartenrand sind reich mit figürlichen Szenen, Darstellungen von naturhistorischen Merkwürdigkeiten, sowie Landschafts- und Gebirgsdarstellungen von der Hand Johann Melchior Füsslis verziert, gestochen von Johann Heinrich Huber und Emmanuel Schalch, der rechter Hälfte etwas gedunkelt sonst guter Zustand, auf Leinwand aufgezogen, sehr schönes Exemplar. (Gerolt).
Reference : 117926aaf
Originalausgabe der Scheuchzerkarte in selten gutem Zustand und teilskoloriert. Der Zürcher Stadtarzt Johann Jakob Scheuchzer war einer der grossen Universalgelehrten der Schweiz und „ohne Zweifel der berühmteste schweizerische Naturforscher, Mediziner, Historiker und vielseitigstes Genie des 18. Jahrhunderts“ (Dürst). Scheuchzer sammelte unermüdlich Material für seine „Naturgeschichte des Schweizerlandes“ und bereiste die Alpen. Er erstellte dabei auch kleine Regionalkarten, welche er nach 18-jähriger Arbeit zu einer grossen Gesamtkarte der Schweiz zusammenstellte. ,Diese grosse Schweizer Karte beruht auf der Gygerschen von 1657 und auf der grossen vierblätterigen von Jaillot. Sie stellt das kartographische Hauptwerk des 18. Jahrhunderts dar und diente vielfach als Grundlage für weitere Karten.’ (Blumer) Der Naturforscher Scheuchzer bemühte sich um eine neue, wissenschaftliche Erforschung der Natur, sein grosses Kartenwerk stand aber noch in einer älteren Tradition. ,Die Scheuchzerkarte ist die letzte kartographische Schöpfung grossen Massstabes, die letzte grosse Übersichtskarte der Schweiz der alten Kartenperiode.’ (Blumer). Typisch für die Karten der Zeit sind die reichen Kartenrandillustrationen, welche bei Scheuchzer v.a. auf die ,Schweizer Naturwunder’ eingehen und mit Kommentaren und Legenden versehen sind. Sie stammen von Johann Melchior Füssli (1677-1736), dem wichtigsten Illustrator von Scheuchzers Werken. Schon die Titelkartusche in der linken oberen Ecke zeigt die allegorischen Darstellungen der wichtigsten Flüsse Rhein, Rhone etc., hier findet sich auch die Jahrzahl 1712 (die Karte erschien erst 1713 im Druck), die weiteren Illustrationen: Glarner Ziegermühle mit Molkereigeräten, Teufelsbrücke in der Schöllenen, Calandari-See im Schams, Torfstechen bei Rüschikon, Rheinfall, Kristalle und Versteinerungen, Alter Gemmiweg auf Walliser Seite, Regenbogen am Wasserfall, Rhone-Gletscher, Herstellung von Lavezstein-Gefässen, Drachenstein von Luzern, Mond-Regenbogen am Vierwaldstättersee, niedergehende Grundlawine, eine Rüfi, Kugelblitz im Gebirge und das Steilerhorn im Schams (mit der ersten Höhenangabe in einer Schweizerkarte: das Steilerhorn (GR) wird mit 12’000 Fuss, ca. 3600m, angegeben, in Wirklichkeit: 2980m). Fast alle Darstellungen basieren auf älteren Radierungen von Füssli oder von andern Künstlern wie Johann Brandenberger, Johannes Meyer d.J. u.a. und wurden nicht speziell für die Karte geschaffen. Neben Illustrationen präsentiert Scheuchzer aber auch ein Verzeichnis der römischen Ortsnamen und ihrer modernen Entsprechungen, die Zeichenerklärungen und den Kartenmassstab (die Orte werden, wie damals üblich, nach Religionszugehörigkeit unterschieden) und schlussendlich die lateinische Anmerkung (rechte Seite Mitte) des Autors zu seinem Werk, welches aus eigener Anschauung auf seinen Alpenreisen korrigiert und erweitert wurde, jedoch an vielen Stellen noch verbessert werden könnte. Die Karte wurde 1715 von Peter Schenk und ca. 1720 von Covens & Mortier in Amsterdam nachgezeichnet . Neuherausgabe durch J. Hofmeister 1765. Blumer, Bibliogr. d. Gesamtkarten d. Schw., 76ff.; Dürst, Begleitbd. zur Faksimileausgabe (1971). Image disp.
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